Um das Jahr 2000 herum begann ich die Erinnerungen an meine, mich prägenden Künstlerinnen festzuhalten. Es entstanden sowohl gezeichnete Porträts mit der Nähmaschine als auch malerische und auch skulpturale Installationen. 2021 entstand nach jahrelanger Forschung »Alle meine Künstlerinnen sind Superheldinnen«, eine Erzählung aus persönlicher Sicht in Text und Bild über die Künstlerinnen, die mich prägten und die mir in meinem Künstlerinnenleben begegneten. Denn ich wuchs mit den Werken der Malerin Käthe Schmitz-Imhoff, 1893 bis 1984 auf – Schwester meines Vaters. Käthe Schmitz-Imhoff studierte als erste Frau bei Heinrich Nauen an der Düsseldorfer Akademie.
Bereits als Kind lernte ich die befreundeten Künstlerinnen meiner Tante kennen; Käthe Schmitz-Imhoff nahm mich mit in die Ateliers. Ende der 70er-Jahre reiste ich in die USA und lernte zufällig sagenumwobene Künstlerinnen persönlich kennen: ich saß am Küchentisch von Louise Bourgeois, besuchte Georgia O'Keefee in Abiquiu, New Mexiko, und erlebte Louise Nevelson in Manhattan NY beim Aufbau einer Skulptur, die 1. für eine Gruppe, Maiden Lane und William Street, heute Louise Nevelson Plaza, der erste öffentliche Platz in NY, der nach einer Künstlerin benannt ist! Diese großen amerikanischen Künstlerinnen brachten mir die starken Künstlerinnen zuhause in Köln wieder näher. Diesen Künstlerinnen setzte ich ein Denkmal als eigene weibliche Kunstgeschichte! Denn für meine Generation gab es keine weiblichen Vorbilder in der Kunst.
Das Buch wurde ermöglicht durch das Stipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen NRW-Soforthilfe 2020/2021
Carola Willbrand
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